Zurück, nach Hause

Tiktak, tiktak, die Uhr zeigt Mitternacht.

„Maschka, warum legst du dich nicht hin?”

„Zum Trinker bin ich noch nicht geworden”, antwortete ich.

„Du Glückliche, morgen geht es nach Hause”, die Hände hinterm Kopf verschränkt, träumend zur Decke starrend, flüsterte Natascha, „mir bleiben noch zwei Monate”

„Ja, wenn es morgen wirklich geschieht, werden meine Kräfte reichen”, dachte ich, „nervös den unendlich langsam vorrückenden Zeiger der Uhr betrachtend”

„Die Morgendämmerung brach an, die ersten dünnen Sonnenstrahlen versuchten zu mir hervorzudringen, aber die vergitterten Fenster und die milchigen Scheiben meiner Baracke, machten es ihnen fast unmöglich. Der Morgen bricht an. Endlich! Mein Gott, bald werde ich meine Tochter sehen! Mein kleines Töchterchen, ob sie mich erkennen wird? Ob sie sich an Mami erinnert? Sie ist bestimmt schon groß geworden, ihre Haare gewachsen, vielleicht kann ich sie schon flechten. Wir werden zusammen spazieren gehen. Meine Gedanken werden von dem Geräusch des Schlüssels im Schloss unterbrochen.”

„Gefangene Smirnow! Auf den Gang”

„ „Ich lasse es nicht zu, ich habe es dir gesagt,  gehe dahin zurück, wo du herkommst!”, schrie meine Mutter und versuchte ihre Wohnungstür zu schließen.”

Durch den Türspalt sah man einen kleinen, dunkelhaarigen Kopf.

„Wer ist das Oma?”

„Geh wieder zurück ins Zimmer mein Engelchen, wir werden gleich das Buch weiterlesen, die Frau ist meine Tochter”, sagte meine Mutter leiser, eher zu sich selbst.

„Meine Tochter! Mein Töchterchen”,  mir standen die Tränen in den Augen. „Das bin ich, deine Mama, erkennst du mich nicht mehr?”

„Was erlaubst du dir, du verdammte Drogensüchtige? Erst ruinierst du dich, lässt deine Tochter zurück und nun glaubst du, dass alles gut wird? Geh weg und erschreck das Kind nicht!”

„Mama bitte, bitte lass mich rein, du weißt, dass ich keinen Ort habe, an dem ich leben kann”, rief ich und sackte vor Verzweiflung in mich zusammen.

Die Nachbartür öffnete sich.

„Mascha, bist du das? Haben sie dich raus gelassen?”

„Ja, raus gelassen…..”

EINEN WEG ZURÜCK GIBT ES NICHT ____________________________________________________________________________

Als Maria das Büro der Sozialhilfe der Caritas Omsk betrat, liefen noch Tränen über ihre Wangen. Sie erzählte, wie sie sich an den Umgang mit Drogen gewöhnte, nicht mehr ohne konnte, alles was nicht Niet- und Nagelfest war verkaufte, um an Drogen zu kommen. Sie lebte wie in Trance. Von dem Gedanken an den nächsten Rausch verfolgt. Sie konnte sich nicht aus dem Teufelskreis befreien. Schlunzend erzählte sie von ihrer Verhaftung und dem Gerichtsentschluss, der Großmutter das Sorgerecht der Tochter zu übertragen.

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„Sie lässt mich nicht ins Haus. Und ich habe keine Chance, meine Tochter zu sehen. Ich will leben, wie alle normalen Menschen. Zu meinen alten Freunden kann ich nicht mehr zurück, sie sind Drogensüchtig, ich würde wieder einen Rückfall bekommen. Was soll ich machen? Meine Mutter glaubt nicht, dass ich mich verändert habe.” Maria sackt in sich zusammen.

„Sie müssen sich mit ihrer Mutter versöhnen, aber auch verstehen, dass sie viel durchgemacht hat und leiden musste. Jetzt müssen Sie selbst aber erst einmal Arbeit finden, um einen Neuanfang zu starten.” riet die Caritas.

„Aber wer wird mich mit meinen Entlassungspapieren einstellen wollen?“

„Sie können sich an das Arbeitszentrum wenden und sich dort als Arbeitssuchende einschreiben. Sie haben im Gefängnis als Näherin gearbeitet? Ausgezeichnet! Wir hatten schon solche Frauen und ich kann Ihnen deshalb sagen, wo sie Arbeit gefunden haben. Wenn es Ihnen nicht gelingt, sich mit Ihrer Mutter zu versöhnen, wenden Sie sich erneut an uns, ich gebe Ihnen Adresse und Telefonnummer! In einem der Rehabilitationszentren können Sie für die Zeit leben, in der Sie noch keine Miete zahlen können. Sobald sie wieder auf eigenen Beinen stehen, gehen wir das Sorgerecht Ihrer Tochter an. Haben Sie vor allem Geduld, es wird ein langer Weg, mit vielen kleinen erforderlichen Schritten sein, aber wir helfen Ihnen und zuerst kümmern wir uns darum, dass Sie eine warme Jacke und eine Lebensmittelration bekommen.“

„Danke“

„Verlieren Sie sich nicht, geben Sie nicht auf! Kommen Sie öfters vorbei und erzählen von Ihnen, wie es Ihnen geht, wie Sie vorankommen. Wir unterstützen Sie und begleiten Sie auf Ihrem Weg, es wird sich alles ergeben.“

„JA einen Weg zurück gibt es für mich nicht mehr.“

LAUT DATEN DES FSIN, DER BEHÖRDE FÜR JUSTIZ, BEFANDEN SICH 2015 52 700 FRAUEN IN GESCHLOSSENEN ANSTALTEN. IN FRAUENGEFÄNGNISSEN GIBT ES 13 KINDERHEIME, IN DENEN LAUT DER STATISTIKEN ZURZEIT 645 KINDER LEBEN.

Maria ist zurzeit mittellos, doch steht ihr ein riesiger Berg an Kosten bevor, die Miete für eine Wohnung, die Zurückerlangung ihrer Dokumente, die Kosten für die Gerichtsverhandlung im Bezug auf ihr Sorgerecht und und und

Wenn Sie Marias Geschichte berührt hat und sie glauben, sie sollte in ihrem Leben eine zweite Chance bekommen, um einen neuen Weg einschlagen zu können, können Sie HIER und JETZT spenden! Abonnieren Sie ein Spendenabo auf unserer Seite!

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