Sommercamp für Familien

„Wissen Sie, Dank dieses Sommercamps habe ich das erste Mal seit 10 Jahren die Möglichkeit, mich gemeinsam mit meinen Kindern vom Alltag zu erholen.“, sagte mir Zlatas und Matveys Mutter am Abend bei einer Tasse Tee. Eine andere Mutter fügte hinzu:

„Und wir leben schon unser ganzes Leben in Barnaul und waren noch nie im Altei-Gebirge. Einen solchen Ausflug können wir uns einfach nicht leisten.“

Leider ist dies so. Viele Familien, deren Kinder-Club besuchen, haben viele unterschiedliche Probleme: Sie haben ein geringes Einkommen, was meist nur zum Bezahlen der Unterkunft und für ein Stück Brot reicht. Besonders alleinerziehende Mütter haben es schwer, da sie, um für ihre Kinder sorgen zu können, meist mehrere Arbeitsstellen annehmen müssenaufAn Erholung und Ablenkung ist für diese Familien nicht zu denken. Die Kinder sehen ihre Eltern selten, vermutlich nur am Wochenende, wenn die Eltern den  aufgebauten Stress und die Anstrengungen der Woche mitalkoholischen Getränken vor dem Fernseher abbauen. Man kann das Verhalten der Eltern nachvollziehen, aber im Grunde leidet die ganze Familie darunter.

Laut Statistik verbringen die Eltern am Tag 18 Minuten mit ihren Kindern. Stellen sie sich vor — 18 Minuten um Hausaufgaben zu überprüfen, Anweisungen zu geben und um zu schimpfen… Aber fürs Umarmen, Küssen und gemeinsame Herumalbern bleibt keine Zeit mehr. Die Kinder leiden unter dem Mangel an Aufmerksamkeit und Liebe ihrer engsten Verwandten. Dieser Zustand ist in vielen Familien mittlerweile zur Norm geworden.

Eben aus diesem Grund ist die Idee, einen Familienausflug zum Altai zu organisieren, ein sehr großer Wunsch von uns gewesen, welcher in diesem Sommer in Erfüllung gegangen ist. 4 Mütter mit 7 Kindern und 2 Freiwillige, 2 Pädagogen und ein Koch lernten in 5 Tagen ein völlig anderes Leben am Telezkoje See kennen.

Nun kann ich sagen, dass der Ausflug sowohl für die Familien als auch für die Mitarbeiter eine wertvolle Erfahrung war. Die Mütter erfuhren mehr von ihren Kindern, lernten mit ihnen zusammen zu arbeiten, sie zu unterstützen und einfach bei ihnen zu sein. Gemeinsam mit der Mutter kann das Kind jede Hürde, sei sie noch so groß, überwinden! Das interessante Programm, bestehend aus den Wanderungen durch die Natur, dem gemeinsamen Kochen und dem abendlichem Teetrinken bei Kerzenschein, da auf Grund von Gewittern häufig der Strom ausfiel, hinterließ bei den Müttern und ihren Kindern Eindruck. Die Kinder reagierten unterschiedlich auf die Aufmerksamkeit, die ihnen zukam. Einige freuten sich, beachtet zu werden und im Mittelpunkt der Mutter zu stehen. Andere wussten nicht, wie sie mit so viel Nähe umgehen sollten.

Eine Mutter sagte: „Das ist nicht mein Kind, es verhält sich ganz anders hier. Ich erkenne es beinahe nicht wieder.“. Auch wir, die Pädagogen, erfuhren viel Neues über die Familien, mit denen wir schon mehrere Jahre zusammen arbeiten. Von früh bis spät unterhielten wir uns mit den Müttern und abends, wenn die Kinder schon eingeschlafen waren, erzählten sie offen von ihren schweren Lebenssituationen.

Nach 5 spannenden und ereignisreichen Tagen nahm das Familien-Sommercamp sein Ende. Bereits jetzt beschäftigen wir uns mit der Planung des Familiencamps für den Sommer 2018. Es ist ein Treffen, bei dem Eltern ihren Kindern die fehlende Aufmerksamkeit und Liebe schenken, dass das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern positiv beeinflusst und verändert.

Damit das Sommercamp für Familien auch im nächsten Jahr stattfinden kann, brauchen wir Ihre Unterstützung!

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