Schwanenlied

Ich erinnere mich an einem Ausschnitt aus dem Lieblingslied meines Sohnes: “Und nur dann, wenn eine große Pfütze sich Überfroren hatte, gingen die Brüder an die Arbeit…” (“Die drei kleinen Schweinchen”, falls Sie das Märchen nicht erkannt haben:)

Oft passiert dasselbe bei unseren Klienten. Sie beginnen nur bei dem Kälteeinbruch für einen Wohnraum zu sorgen…

Vor einem Monat erschien ein Rollstuhlfahrer auf der Straße nicht weit von der Caritas. In der Spitzenzeit bewegte er sich zwischen den Autos und bettelte. Ohne Beine, auf dem Rollstuhl, in der Mitte des Verkehrsstroms. Die Fahrer waren nervös, jemand hupte…

Später bemerkten wir ihn in der Nähe der Caritas. Er saß auf seinem Rollstuhl auf dem Fußweg und sonnte sich. Er wand sich an uns nicht, am Abend verschwand er immer irgendwohin…

Aber schnell brach der sibirische Herbst seine Sonnenbäder ab. Stattdessen begannen kalte Winde und Regen. In ein paar Tagen war es schon klar, dass “unser” alter Mann Hilfe benötigt. Die Sozialarbeiterin der Caritas sprach ihn an und stellte sich fest, dass er im Nachbarwald direkt im Busch wohnte und auf der Decke, die direkt auf dem Boden lag, schlief. Er hatte keine Papiere und erhielt keine Rente. In so einer Situation war es kompliziert, eine Unterkunft zu finden. Aber in unserem Fall fand sich der Ausweg! Momentan wohnt Alekssej im warmen Haus.

Seine Geschichte erwies sich als sehr erkennbar und verbreitet für obdachlose Menschen:

Vor vielen Jahren hatte Alekssej die Frau und zwei Töchter. Er war als Mechaniker tätig und trank gerne zusammen mit seiner Frau. Im Neujahrfest trank er mit Freunden in der Garage, dann gingen alle außer ihm nach Hause. Aber am Morgen wurde Alekssej auf der Bank mit abgefrorenen Beinen entdeckt. Im Ergebnis wurden seine Beine amputiert. Seitdem geriet sein Leben aus dem Fugen: im Sommer warf seine Frau ihn aus dem Haus und begann zu trinken, nach einem Jahr wurden die Kinder ins Kinderheim gebracht. Alekssej wohnte im Invalidenheim innerhalb von 5 Jahren. Die Mitarbeiter des Heimes beantragten die Invalidenrente für ihn, die sie als Bezahlung für die Unterkunft wegnahmen. In diesem Jahr wollte er aber in die Freiheit, verließ das Heim und fand Unterkunft im Wald für den ganzen Sommer. Er lebte vom Almosen.

Jetzt sagt Alekssej, dass er keinen Sinn im Leben sieht. Diesen Sommer nennt er als sein Schwanenlied. Er wird kein Mut mehr erfassen, auf der Straße zu leben, weil seine Kräfte und seine Gesundheit das nicht zulassen…

Liebe Freunde liebe Spender!

Wenn Sie die Arbeit der Caritas in Westsibirien unterstuetzen wollen koennen sie die Bankverbindung des befreundeten Fondes in Deutschland benutzen.

Unsere Partnerorganisation, die Armen-Schwestern vom hl. Franziskus, stellen Ihnen gern eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt aus, wenn Sie auf der Überweisung Ihre vollständige Adresse angeben.


Spendenkonto

Name des Kontoinhabers: Armen-Schwestern vom heiligen Franziskus Elisabethstraβe 19 52062 Aachen

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Zahlungsziel: Sibirienhilfe