Millionen von Geschichten

Die unbekümmerte Kindheit des vierjährigen Artjoms ist mit der Geburt seines kleinen Bruders Grischa schlagartig vorbei. Seit dem ist sein Vater ausfür ihn unersichtlichen Gründen immer seltener Zuhause, bis er gar nicht mehr auftauchte und die Familie ganz verließ. Die Mutter wurde immer reizbarer, weinte viel und wenn sie Artjom mal beachtete, wurde er von ihr angeschrien oder geschlagen. Er verstand nicht, warum sein Vater verschwand, warum seine Mutter auf einmal so gereizt war und woher das laute Grummeln seines Magens kam und das nicht enden wollende Hungergefühl. Immer weniger und weniger kochte die Mutter und irgendwann gab es nur noch Brot zu essen. Er wusste nicht, dass sie kein Geld mehr für Lebensmittel hatten. Er versuchte seiner Mutter zu helfen, den ständig weinenden Grischa zu beruhigen, doch es half nichts. Und dann kam eine fremde Frau vorbei und schrie die Mutter an, die Wohnung zu verlassen. Es war so schrecklich, dass die Mutter und Grischa nur noch schluchzen konnten und zu nichts mehr in der Lage waren. Am nächsten Morgen nahm die Mutter Artjom an die Hand, setzte Grischa in den Schlitten und ging mit ihnen, … irgendwohin.

LAUT STATISTIKEN LEBEN IN RUSSLAND 6 – 10 ALLEINERZIEHENDE MÜTTER ____________________________________________________________________

Den ganzen Weg lang schwieg die Mutter, erinnerte sich an ihrer eigenen Kindheit in Armut, an die ständige Angst vor dem betrunkenen Vater. Zurück ins Dorf, in das „Haus der Trunkenheit”, wollte sie mit ihren Kindern nicht. Sie setzte ihre Hoffnung auf das Mutter-Kind-Heim, von dem sie im Internet gelesen hat. Artjom verstand schnell, dass sie nicht einen einfachen Spaziergang machten, fühlte die Anspannung der Mutter und auch Grischa war ganz still, als versuche er so herauszufinden, was gerade vor sich gehe.

Am Ort angekommen, sah der Junge das große Haus, mit dem roten Schild der Caritas und eine geflieste Treppe, die sie zu einem hellen, geräumigen Raum brachte. Die Luft war von Essensgerüchen erfüllt und der Bauch des Jungen begann sofort wieder zu rumoren. Am Tisch bereitete eine Frau irgendetwas zu und lächelte den Jungen freundlich an. Sie legten ihre Winterkleidung ab und Artjom wurde klar, dass er hier für eine längere Zeit bleiben würde. Er bliebt nicht in dem Zimmer mit der Mutter und der Frau, die sich unterhielten, sondern erkundigte das Haus und schaute, wo das wirkliche Leben stattfand.

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Und in dem Zimmer weinte die Mutter, erzählte von dem Vater Artjoms, wie er zu trinken anfing und sie sich dann trennten, wie sie einen neuen Mann kennenlernte, Grischa geboren wurde und auch dieser Mann dem Alkohol verfiel und der Versuch eines zweiten Familienlebens damit endete.

In der ersten Woche im Mutter-Kind-Heim, aß Artjom immer eine volle Portion, fragte nach Nachschlag und aß über den Hunger hinweg. Als er verstand, dass das Essen nicht weniger werde, beruhigte er sich und aß gemäßigter. Ihm wurde ein Spielhase geschenkt, der ihm schnell zum Lieblingsspielzeug wurde. Wenn er abends im gemütlichen Zimmer einschlief, hörte er den Geschichten zu, die ihm seine Mutter vorlas. Ob er sich noch an die schwere Zeit davor erinnert? Nur noch in der Nacht hörte er seine Mutter manchmal schluchzen. In diesen Momenten dachte sie daran, zu ihrem Mann zurückzukehren, vielleicht ändert er sich ja doch noch, doch dann denkt sie an die Gespräche mit den anderen Frauen und den Psychologen und beruhigt sich. In Gedanken geht sie den Plan durch, den sie zusammen mit den Sozialarbeitern und Psychologen entworfen hat. Als erstes wird sie Artjom auf den Kindergarten vorbereiten, dann Geld verdienen, Geld sparen und mit Hilfe des Mütterkapitals ein kleines Haus im Vorort der Stadt kaufen. Und das Wichtigste, das gelobte sie sich, ist das ihre Söhne gesund sind und zu klugen Männern heranwachsen, die niemals trinken und niemals zu Alkoholikern werden.  

Eine Familie im Mutter-Kind-Heim benötigt am Tag 200 Rubel, ca. 3,25 Euro um satt zu werden, sie können HIER und JETZT helfen und zum Spender werden!

Liebe Freunde liebe Spender!

Wenn Sie die Arbeit der Caritas in Westsibirien unterstuetzen wollen koennen sie die Bankverbindung des befreundeten Fondes in Deutschland benutzen.

Unsere Partnerorganisation, die Armen-Schwestern vom hl. Franziskus, stellen Ihnen gern eine Spendenbescheinigung für das Finanzamt aus, wenn Sie auf der Überweisung Ihre vollständige Adresse angeben.


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