Mehr als Worte

Sie sind gleichzeitig zur in den Kinderklub der Caritas gekommen. Nadja ist vier Jahre alt, Fatima ein Jahr älter.  Die Situation bei Nadja zu Hause ist sehr kompliziert und unverständlich, es gibt viele Probleme, Fatimas Vater ist gestorben und sie wird von ihrer Mutter alleine erzogen. Nadja liebt Geschichten über Feen und Elfen und ihre Puppe heißt Wings (Name einer Zeichentrickfee), Fatima malt gerne lustige Dinge und macht sich einen Spaß daraus russische Wörter in verschiedensten Formen auszusprechen. Bei Fatima Zuhause spricht niemand russisch, ihre Muttersprache ist usbekisch. Wenn sie anfängt an usbekische Wörter die russischen Endungen zu hängen oder andersherum, versteht man sie weder zuhause, noch im Klub.

Wenn man sie mal wieder nicht versteht, versuchen die anderen Kinder für ein paar Minuten nochmal hinzuhören, legen die Stirn vor Anstrengung in Falten, geben dann aber auf und verstreuen sich in alle Richtungen und Fatima bleibt sichtlich einsam zurück. Nadja ist meist im Mittelpunkt des Geschehens, spielt Ball, fährt den Geschirrwagen unüberhörbar in die Küche. Aber dieses Bild dauert nur so lange an, bis das Mädchen wieder einmal am Fenster steht und rausschaut. Wenn dies geschieht, wird ihr Kinderherz von einer tiefen Trauer erfüllt und sie sieht in jeder vorbeigehenden Frau ihre Mutter und wartet voller Ungeduld darauf, von ihr abgeholt zu werden. Heute lief alles bis zum Mittagessen glatt, bis Nadja hörte, wie die Eingangstür knallte.

„Vielleicht ist es meine Mutter, die gekommen ist!”, schrie Nadja und lief in den Flur. Aber im Flur war nur ein Mitarbeiter, der ein Schränkchen vorbeitrug. Nadja war so enttäuscht über ihre falsche Annahme, dass sie in Tränen ausbrach. Dann fing sie an, nach ihrer Mutter zu rufen, vielleicht hört sie sie und kommt. Sie hörte auf zu weinen und rief aus ganzer Seele: „Maaaaaaaaaaamaaaaaaaaa! Maaaamaaaa!”

„Nadja hat wieder einen Aussetzer”, flüsterten die Kinder. „Lass sie ausweinen, wir gehen auf den Spielplatz”. Auf Kommentare wie „Hey du Heulsuse” antwortete sie nicht, sondern weinte weiter.

 „Also wir gehen jetzt schaukeln. Tschüssi”

Die lärmende Gruppe ging raus und Nadja blieb allein am Fenster zurück. Nur Fatima ging nicht. Sie wusste nicht, wie man auf Russisch sagt: „Beruhige dich Nadja, bitte weine nicht.”, dafür aber, wie es ist einsam zu sein. Deshalb ging sie zu ihr und fing an ihr beruhigend über den Kopf zu streichen, sie zu umarmen. Und das war mehr als tausend große Wörter..

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