Ich vermisse dich, Mama!

Tanja sitzt unter der Treppe und weint mit der Stimme eines Kindes. Die Nachtaufsicht sitzt neben ihr und streichelt die Frau an der Schulter. Tanja ist erst seit Kurzem im Mütterzentum, aber die anderen Mütter kennen ihre Geschichte schon, deshalb sind sie geduldig mit ihr.

Tanja ist 20 Jahre alt und hat in ihrem Leben schon viel erlebt. Mit zehn Jahren ist sie in ein Kinderheim gekommen, warum genau, kann sie bis heute noch nicht erklären.  Alles schien  gut zu laufen, sie lebte mit ihrer Mutter in einer Einzimmerwohnung.

„Meine Mama heiratete und bekam Zwillinge. Sie waren noch klein, schrien die ganze Zeit und alle hingen um sie herum. Onkel Tolja, Mamas neuer Mann, war beim Militär, sehr streng und redete fast nicht mit mir. Ich habe sie gestört, wir waren viele Menschen in einer engen Wohnung. Deshalb müsse ich nun für einige Zeit im Kinderheim leben, sagten sie mir. Danach habe ich meine Mutter nie wieder gesehen.“

 „Ich habe die ganze Zeit auf sie gewartet. Am Anfang, als ich versuchte, mich besser als jeder andere zu benehmen, und dann, als ich die Erzieher quälte und als ich in die Mannschaft kam, um zu kämpfen. Und als Loschka, mein Sohn, geboren wurde und ich in füttern musste, ohne selbst etwas zu haben. Ich stellte mir vor, wie sie zu mir kommen, weinen würden, Buße tun. Und ich sie in den Arm nehme und ihnen verzeihe.“

 Die Nachtaufsicht spricht mit ihr und das Schluchzen Tanjas wird schon leiser…

Zehn Minuten vorher hat jemand gerufen:

  • Tanja, komm runter. Deine Mutter ist gekommen, um dich zu sehen!

Und Tanja hatte sofort alles verstanden und rannte geistesgegenwärtig nach unten. Sie öffnete die Tür wie eine breite Umarmung und ließ sich nieder… Auf der Türschwelle stand eine völlig fremde Frau, die nach  einer ganz anderen Tanja suchte.

Tanja schleppte sich wieder hoch und wischte sich das Gesicht rot vor Tränen und flüsterte ganz leise:

  • Meine Mutter wird mich eines Tages auch abholen…
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