In Sibirien ist der Sommer angebrochen. Sonne, Hitze, Strand, die Glücklichen, auf die nun der Urlaub wartet. Am Abend wird es etwas kühler, Mütter gehen mit ihren Kindern spazieren, Großmütter sitzen vor den Hauseingängen und unterhalten sich friedlich.
Ich begebe mich nach der Arbeit zur Bushaltestelle, von Mücken und Fliegen umschwärmt. Vor mir gehen ein Junge und ein Mädchen, sie müssten ca. 9 Jahre alt sein. Ihre Umwelt kaum beachtend, sind sie in einem Gespräch vertieft.
„Eigentlich möchte ich nach Hause um zu Schlafen, aber es ist so heiß, da ist es ein furchtbarer Kampf.” sagt sie.
„Wer schläft denn jetzt zu dieser Zeit?”, fragt er, „in der Nacht muss man schlafen.”
„Mein Vater lässt uns Nachts nicht schlafen, jeden Abend kommt er mit einer großen Flasche Bier von der Arbeit zurück, trinkt, macht unheimlichen Lärm und ist böse zur Mama.”
„Ach, schenk dem keine Aufmerksamkeit, so sind Erwachsene halt, wenn wir beide groß sind, werden wir uns auch Bier kaufen, laut sein und schimpfen.”
Sie haben den Pfad verlassen und sind nun auf dem Weg zu den alten abgeschabten Hochhäuser. Ich gehe weiter, denke nach und plötzlich fällt es mir auf, was eigentlich schon zur Gewohnheit wurde: Fast in jedem Haus gibt es kleine Alkoholgeschäfte, aus denen Männern mit großen Plastikflaschen, gefüllt mit Bier austreten, junge Mütter, die sich solange dort bedienen, bis das Kind nicht weiter im Sandkasten spielen möchte. Und das sind keine „chronischen Alkoholiker”, die nichts als Alkohol in ihrem Leben haben, sondern junge Leute, mit Arbeit und Familie.
Da wollte ich nur noch laut schreien, dass es jeder hören kann: „Ihr MENSCHEN, merkt ihr nicht, was ihr euren Kindern für ein Bild zeichnet, merkt ihr nicht, dass eure Kinder schon ERWACHSEN SEIN mit ALKOHOL TRINKEN gleichsetzen? Lasst uns bitte etwas ändern!”
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